„Es ist der wohl schlechteste Start seit ich hier bin“, mutmaßt Trainer Ralf Palapies und zählt fünf Punkte nach fünf Spielen. Und nun kommt mit dem Tabellenzweiten SC Condor der nächste bestens gelaunte Gegner nach Bönningstedt (Sonntag, 14 Uhr). Die Vorschau beleuchtet den Stand der Dinge vor dem Heimspiel.
Wer kommt als Gegner?
Der SC Condor ist wuchtig in die Spielzeit gestartet. Vier von fünf Spielen gewannen die „Raubvögel“, zuletzt wurde der Niendorfer TSV 5:0 geschluckt. „Ergebnismäßig sind wir bombig gestartet, fußballerisch nicht“, analysiert Gäste-Coach Christian Woike gewohnt offen und fügt hinzu: „Bisher waren unsere Auftritte schlecht bis sehr schlecht, lediglich gegen Niendorf konnten wir glänzen“. Auffällig dennoch: Die gute Balance im Team. Mit 14 Treffern reist die zweitbeste Mannschaft in Sachen Torlust an, die vier kassierten Gegentore attestieren den Farmsenern die beste Abwehr der Liga. „Sie kommen mit breiter Brust und viel Selbstvertrauen“, weiß also unser Coach Palapies.
Interessant: Seit dem SVR-Aufstieg 2010 konnten unsere Teufel keines (!) der sechs Heimspiele gegen Condor gewinnen. 4:17 Tore, 1 Punkte – so die Ausbeute. Den Gäste-Trainer erregen solche Zahlenspiele indes wenig. „Das ist keine Garantie für einen erneuten Sieg. Wir treffen auf ein starkes Kollektiv, welches kämpft und unheimlich schwer zu bespielen ist.“
Welche Taktik stoppt den Gegner?
„Fußballerisch erwarte ich mehr von uns. Wir spielen nicht gut“, trainerte es noch vor zwei Wochen. Und heute, zwei Niederlagen später (gegen Cordi 3:5 und Curslack 1:2), bleibt nicht nur die Situation die gleiche, sondern auch die Stimmung vom Trainer. „Wir müssen giftiger werden. Oftmals treffen wir falsche Entscheidungen, die uns Punkte kosten. Wir sind in Ausschnitten des Spiels nicht hellwach und dann ist das ganze Spiel dahin“, sagt „Palla“ und fordert von seinem Team mehr Leidenschaft und Konzentration. Bange wird dem Übungsleiter jedoch nicht. „Wir haben die Situation im Blick. Wir bleiben unaufgeregt, wissen aber um unsere Lage. Manchmal kommen unschöne Situationen schneller als man denkt. Aber noch ist nichts passiert. Trotzdem darf es jetzt so langsam in die andere Richtung gehen.“ Vor allem die Tatsache Rückständen hinterherzulaufen, gefällt dem Trainer gar nicht. Und dementsprechend ist die Ansage für den Sonntag „Volle Kraft voraus. Von Beginn an.“ Obendrauf fordert das Trainerteam auch mehr Defensive. Nur ein Spiel (0:0 vs. Niendorf) blieben die Teufel ohne Gegentor, zuletzt gab es in zwei Spielen sieben. „Das muss besser werden. Wir wollen zu Null spielen und müssen dafür wieder mehr investieren.“
SV Rugenbergen vs. SC Condor
Sonntag, 04.09.2016 – 14 Uhr
Das macht Mut
Zum Einen hatte der Coach mit dem schlechtesten Start unter seiner Regie nicht ganz Recht: 2011/2012 hatte man bis zum sechsten Spieltag nur vier Punkte auf dem Konto – es ging also mal schlechter. Zum Anderen macht die hungrige Offensive Mut. In vier der fünf Spiele gelang dem Team immer mindestens ein Treffer, das offensive Konzept passt demnach. Lediglich das Gleichgewicht zwischen beiden Mannschaftsbereichen muss gefunden werden und fertig ist der Heimsieg. Und letztlich macht auch „Palla“ auf Zuversicht: „Natürlich mögen wir diese Phase nicht. Aber wir werden uns befreien und wieder richtige Lösungen finden. Momentan fühlt sich alles nach verkehrter Welt an, aber wenn ein Team Umstände annehmen und verändern kann, dann unser. Wir sind unheimlich gefestigt und werden wieder in die Spur finden.“
Die Zwote!
Unser Unterbau hat immerhin ein Pünktchen mehr auf dem Konto (also sechs), spielt allerdings ähnlich im Treibsand der Liga rum, wie die „Palapieser“. Mit Hansa 11 kommt nun am Samstag (03.09.2016, 15 Uhr) ein direkter Tabellennachbar nach Rugenbergen und mit einem Sieg wäre der Anschluss an die breite, obere Hälfte der BZ West wieder hergestellt.