Kapitän Melich: „Wir wollen den perfekten Abschluss“

Freitagabend, Kunstrasen, Flutlicht, Pokal – mehr kannst du dem Fan zum Jahresabschluss nicht bieten. Unser RUG, derzeit in Top-Form, trifft im Achtelfinale des Oddset-Pokal auf den Ligarivalen TuS Osdorf. Kapitän Jan Melich spricht ein letztes Wörtchen 2016 und stimmt das Team ein. Er selbst wird hingegen fehlen.

Foto: Lars Mundt

Jan, das letzte Spiel des Jahres steht an. Am Freitagabend geht es zum Pokal-Achtelfinale zur TuS Osdorf. Wie bereit ist das Team?
Wir sind mehr als bereit für den perfekten Abschluss für 2016. Nach sieben erfolgreichen Spielen in der Liga ist das Selbstvertrauen gerade riesig und wir wollen unbedingt im Pokal überwintern.

Inwieweit kann diese phänomenale Siegesserie Auswirkungen auf das Pokalspiel haben?
Grundsätzlich muss man erst einmal sagen, dass dieser Umschwung zum Positiven – nach elf Spielen ohne Sieg – nicht von ungefähr kommt. Wir haben in der schwierigen Phase der Saison extrem hart, aber auch mit der nötigen Ruhe, gearbeitet und stets an uns geglaubt. Jeder einzelne hat Verantwortung übernommen. Zeitweilig, das muss ich gestehen, wussten wir nicht, wie wir das abrufen können, was wir wirklich können. Aber wir haben Moral bewiesen und uns in die Situation gekämpft. Dass dabei eine solche Serie herauskommt, war so nicht zu erwarten, ist aber dennoch ungemein wichtig für den gesamten Verein. Der Biss ist zurück und dementsprechend gehen wir mit Erwartungen und wiedergewonnenem Selbstvertrauen in das Pokalspiel.

Muss man, wenn man ins Viertelfinale will, ein Team wie Osdorf schlagen?
Ja! Der Sieg eine Runde zuvor in Buchholz wäre wenig wert, wenn man nun bei einem Aufsteiger patzen würde. Es ist zwar ein Spiel zweier Oberligisten, und Osdorf ist sicherlich einer der unangenehmeren Gegner, aber für uns zählt nur der Sieg. Bei uns brennen alle. Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns in der aktuellen Verfassung nur selbst schlagen können.

Freitag, 09.12.2016 – 19.30 Uhr
Oddset-Pokal-Achtelfinale
TuS Osdorf vs. SV Rugenbergen

… und zwar wodurch?
… wenn die Einstellung, warum auch immer, nicht stimmen sollte und die Vorbereitung auf Freitag nicht von jedem ernst angegangen wird. Es sollte niemand denken, dass irgendetwas von alleine läuft, weil wir Osdorf in der Liga geschlagen haben. Sie sind zu Hause deutlich stärker als auf fremdem Platz und der Kunstrasen mit seinen kleinen Maßen unterstützt deren aggressive Spielweise. Wir wollen zeigen, dass wir zum Ende des Jahres die besseren Reserven und den größeren Willen haben. Man darf Osdorf aber auf keinen Fall unterschätzen und als Durchlaufstation sehen. Wir haben schon einmal im Test gegen sie verloren. Das sollte Warnung genug sein.

Welchen Stellenwert hätte die nächste Runde für euch?
Das letzte Spiel des Jahres prägt auch immer die Winterpause. Jedes Jahr aufs Neue versucht Rugenbergen im Pokal die letzten Runden zu erreichen. Im Hamburger Amateurfußball ist der Pokal nun mal die einzige Möglichkeit etwas Profi-Luft zu schnuppern. Aus Erfahrung kann ich einen Pokalsieg nur empfehlen. Das sind Momente, die man nie vergisst. Vor allem aber erinnert man sich auch, wie hart der Weg dahin war und wie selten es einem gelingt, dieses Weg zu gehen.

Du wirst am Freitagabend nicht dabei sein.
Ja, und das schmerzt ungemein. Ich bin aktuell sehr gut drauf, erlebe sozusagen meinen vierten Frühling. Von daher tut das schon weh, in so einem wichtigen Spiel nicht dabei zu sein. Ich würde die Mannschaft sehr gerne unterstützen, habe aber vollstes Vertrauen in die Jungs. Aktuell haben wir einige Rückkehrer wie Patrick Ziller oder Jan Lauer, die in eine funktionierende Mannschaft voller Selbstvertrauen kommt. Von daher mache ich mir keine Sorgen.

Kann die Mannschaft ohne ihren Kapitän?
Das kann sie. Ich hatte mich in der Zeit, als es bei uns nicht lief, auch mal bewusst zurückgezogen, damit eben alle Verantwortung übernehmen. Ich glaube, dass unseren Spielern diese Erfahrung geholfen hat und sie dadurch nun so einer Situation mit Stärke entgegentreten.

Du hast den Pokal schon zweimal gewonnen. Welche Tipps gibst Du dem Team vor dem Spiel mit?
Bei KO-Spielen gibt es nur einen Sieger. Verliert man, ist alles, was bis dahin passiert ist, mit 90 Minuten ausgelöscht. Es bedarf also einer optimalen Vorbereitung, dem unbedingten Willen und vor allem einer Portion Spaß. Spiele zu gewinnen ist super, Spiele zu bestimmen und zu gewinnen macht ungemein Spaß. Gerade der Sieg gegen Niendorf am vergangenen Wochenende hat uns verdammt viel Spaß gemacht. Jeder Spieler hatte während des Spiels und danach ein Funkeln in den Augen. Wenn man Spaß hat, ist man bereit die Extrameile zu gehen. Diesen Weg müssen und werden wir weiter gehen.