Wer in den ersten sechs Saisonspielen stets 90 Minuten auf dem Platz steht, darf sich für gewöhnlich als Stammspieler bezeichnen. Demzufolge fällt Steven Tegeler, Jahrgang 94, nun in diese Kategorie. Wie er den Fortschritt empfindet und warum eine Einsatzgarantie nicht immer ein Vorteil sein muss, erklärt er im Interview.
Foto: Lars Mundt
Steven, wieso klappt es jetzt mit dem Stammplatz?
Ich will es mal so sagen: Nach meinem Wechsel von Norderstedt nach Rugenbergen war ich ja auf der Position des Außenverteidigers vorgesehen, zumal die Plätze auf der Innenverteidigerposition besetzt waren. Dann konnte ich in der vergangenen Saison aufgrund von schulischen Dingen keine richtige Sommervorbereitung bestreiten, sodass man sich dann automatisch hinten anstellen muss. Erst im November, als sich eine neue Situation ergab, landete ich plötzlich in der Innenverteidigung und die Spielzeit wurde mehr. Mittlerweile gefällt mir diese Rolle sehr gut.
Bist Du selbst ein bisschen überrascht gewesen, dass dir die Aufgabe des Innenverteidigers liegt?
Eigentlich nicht. Die Rolle ist ja kein komplettes Neuland für mich. Ich habe auch schon vor meiner Zeit in Rugenbergen und Norderstedt Erfahrungen im Abwehrzentrum machen dürfen. Insofern wundere ich mich jetzt nicht, dass ich die Position gut und gerne spiele.
Wie bist du denn mit der Situation des ständigen Einwechselspielers ohne viel Spielpraxis zurecht gekommen?
Das ist nie einfach. Egal wie eindeutig und verständlich die Gründe dafür sind, dass man nicht zur Stammmannschaft gehört, kein Spieler guckt gern zu. Aber der Trainer hat mir immer wieder gesagt, dass er auf mich setzt und mir die nötige Zeit zum Ankommen geben wird. Das hat mir persönlich sehr geholfen.
Lässt sich Fußball mehr genießen, wenn man weiß, am Wochenende stehe ich auf dem Platz und nicht daneben?
Ja klar, jeder Fußballer will ran. Weil es einfach schöner ist, wenn man vorher weiß, dass man gebraucht wird und helfen kan.
Konkurrenzkampf ist gut. Konkurrenzkampf macht einen stärker. Sind das Floskeln oder meinen Spieler das ernst? Immerhin ist ein sicherer Stammplatz doch viel verlockender.
Natürlich streckt man sich im Training mehr, wenn viele Spieler um eine Position rangeln. Ein sicherer Stammplatz kann also schon Auswirkungen auf die Trainingsleistung haben. Man versucht zwar immer an die Grenze zu gehen, aber mit einer Einsatzgarantie im Rücken, macht man sicherlich keine Extraeinheit.
Nach sechs Spielen ist der Saisonstart geschafft: Wie fällt die Analyse in der Kabine aus?
Mit den ersten drei Siege waren wir natürlich sehr zufrieden. Die letzten Spiele, speziell gegen BU und Buchholz, hätten wir anders angehen müssen, da jeder weiß, was uns bei diesen Gegnern erwartet. Insgesamt sind zehn Punkte aus sechs Spielen in Ordnung, aber mehr auch nicht. Unsere Erwartungen waren andere.
Was muss noch besser werden?
Natürlich wird immer gesagt, dass wir eine junge Mannschaft sind, die an guten Tagen jede Mannschaft in der Oberliga schlagen kann. Das mag auch stimmen, wenngleich viele junge Spiele mittlerweile etliche Oberligajahre an Erfahrung mitbringen. Andererseits bekommen wir an vielen Tagen nicht das umgesetzt, was wir wollen. Und dann können wir gegen jeden Gegner verlieren, weil die sich cleverer anstellen. Daran müssen wir arbeiten.