Seit 2009 führt Ralf Palapies die Spitze des Rugenbergener Fußballs als Cheftrainer von Spielzeit zu Spielzeit, und zumeist erlebte der 45-Jährige recht sorglose Zeiten. Die Resultate sind, seit „Palla“ anrührt, traditionell im grünen Bereich. Wenige Stunden vor dem 1. Advent nahm sich „Palla“ Zeit für einen kleinen Rückblick.
Foto: Lars Mundt
„Palla“, mit Platz 5 nach Fast-Ablauf der Hinrunde muss man zufrieden sein, oder?
Absolut. Gerade wenn man bedenkt, mit wie vielen Ausfällen wir seit Wochen zu kämpfen haben, ist der Tabellenplatz extrem in Ordnung. Mitunter war das ja schon ’ne Menge Holz was wir da wegstecken und dann improvisieren mussten. Aber die Mannschaft hat immer gute Antworten auf die Herausforderungen gefunden und sich jetzt zurecht da oben festgebissen.
Was war der schönste Hinrunde-Sieg?
Siege bei Altona 93 sind natürlich besonders schön. Die Kulisse stimmt da immer, dieses Mal passte bei uns auch das Wetter. Und wenn du mit 1:0 als Sieger, mit dem Siegtreffer in der letzten Minute, von der Griegstraße abreist, ist der Tag kaum zu toppen.
In dieser Saison tauchen die Kreisrivalen Halstenbek-Rellingen und der VfL Pinneberg mehr oder weniger weit hinten im Rückspiegel des SVR auf. Wie groß ist das Grinsen deshalb?
Das ist Diddelkram. Kreismeisterschaft ist doch Pipifax und für uns völlig uninteressant. Wir spielen in der Oberliga Fußball und für eine Kreismeisterschaft hat noch keiner einen Titel bekommen. Hallenmasters-Sieger in der Halle, das ist ein Titel. Oder der Oddset-Pokal. Aber was sollen wir mit der Meisterschaft im Kreis anfangen?
Stolz sein.
Na ja, wir sind mit Platz 5 sicherlich zufriedener als mit Platz 15. Aber nochmal: Wir spielen für uns, für eine gute Runde und für sonst nichts.
Welche Ziele hast Du noch in Rugenbergen?
Die meisten Ziele haben wir ja bereits erreicht. Die Mannschaft ist gefestigter denn je, wir haben extrem viel Spaß miteinander, gehen zusammen feiern und holen Punkte in der Oberliga. Mehr ist dann auch nicht drin. Für mich persönlich ist es aber immer noch etwas besonderes, wenn wir junge Spieler einbauen und die dann an den Oberliga-Fußball heranführen. Das bringt mir Freude.
Wäre der Jugendfußball eine Option für Dich?
Eine lernwillge B-Jugend-Mannschaft kann ich mir vorstellen. Das wäre auf jeden Fall eine reizvolle Aufgabe. Ob die Trainingszeiten von 15-Jährigen aber mit meinen Arbeitszeiten vereinbar sind, schwierig. Aber interessant allemal.
Dein Vertrag geht bis Sommer 2016. Wie sieht’s aus?
In der Richtung haben wir noch gar nichts gemacht. Insofern kann ich da gar nicht so viel zu sagen.
Du bist seit 2009 im Verein, ist es möglich, dass Du die zehn Jahre knackst oder gibt es mittlerweile Überlegungen, was in der Trainerkarriere noch alles möglich ist?
Überlegungen nach oben gibt es sicherlich nicht. Wenn überhaupt, würde mich die Weiterbildung in den A-Lizenzbereich noch reizen. Aber letztlich spielt die Familie und der Beruf natürlich die erste Geige. Insofern kann ich die richtig zeitintensiven Trainerjobs für mich ausschließen. Und ob ich in Rugenbergen die zehn Jahre vollmache oder im Sommer Schluss ist – da reden wir mit den Verantwortlichen im Verein demnächst in aller Ruhe drüber.
Zum Abschluss: Vor einigen Wochen hast du einen fehlenden Kunstrasen öffentlich angesprochen beziehungsweise kritisiert. Wie war das Echo auf deinen dann doch lauten Ruf Richtung Politik?
Es ist kein großes Geheimnis, dass uns ein Kunstrasen fehlt. Darüber wird ja in Rugenbergen nicht erst seit gestern gesprochen. Dass das Thema jetzt mal öffentlich wurde, gefiel sicherlich nicht jedem, aber es war auch überhaupt nicht meine Absicht, da jemanden anzugehen. Wichtig ist mir nur, dass die entscheidenen Leute das Thema auf der Agenda haben und sich intensiv damit befassen.