Endlich ist wieder Heimspiel! Beim ersten Auftritt im Werner-Bornholdt-Sportzentrum 2017 kommt am Sonntag (14 Uhr) der Nachbar aus Pinneberg zum Derby angereist. „Sollte es nicht drei Tage schneien, wird dann auch angepfiffen“, so die vielversprechende Prognose aus dem Umfeld. Die Vorschau hat Knut Aßmann als Analysten engagiert und blickt auf das Duell 10. gegen 15..
Foto: Lars Mundt
Vorspiel!
Durch die phänomenale Serie von neun Spielen ohne Niederlage (acht Siege, ein Unentschieden) hat sich der SVR einstiger Abstiegssorgen entledigt und sich binnen der letzten Monate auf Platz 10 der Tabelle katapultiert. Und mittlerweile schweifen die Blicke wieder in andere, schönere Regionen des Oberliga-Rankings. „Ich gucke, im Gegensatz zu manch anderem hier, nicht mehr nach unten“, sagt Co-Trainer Knut Aßmann selbstbewusst, denn „nach hinten zu gucken wäre ziellos“, argumentiert Palapies‘ Partner. Vielmehr sei Platz 6 ein Ziel, um das es sich nun zu kämpfen lohnt. Der Weg dorthin ist kurz, lediglich drei Punkte trennen unser Team – in einer derzeit durch viele Spielausfälle wenig aussagekräftigen Tabelle – auf Platz 5. „Mit so einer Endplatzierung wäre mein Abschied schön“, träumt Aßmann, der in seine letzte Rückrunde beim SVR geht, bevor er aus privaten Gründen im Sommer die Segel streicht. Dafür soll am Sonntag nun der nächste Dreier her gegen ein Team, dass laut „Knuddi“ aktuell mit dem Hintern an der Wand steht: „Sie brauchen jeden Punkt“, weiß der 50-Jährige, der unter der Woche die Leitung für das Team auf das anstehende Spiel übernahm, da Trainer Ralf Palapies beruflich im Ausland weilt. „Die Mannschaft ist momentan voll in der Spur, die Stimmung ist super. Auch wenn der Cheftrainer nicht da ist, ziehen alle voll mit und wollen am Wochenende Punkte holen.“
» Aßmann-Ersatz gefunden: Das ist Pallas neuer Co-Trainer!
Wer kommt als Gegner?
2014 und 2015 grüßte der VfL zum Ende der Saison jeweils von Rang 4 der Oberliga Hamburg. Dann ging Institution Michael Fischer von Bord und Spieler Thorben Reibe stieg über den Spielertrainer zum Chefcoach auf. Seine erste Amtszeit, die er im Januar 2016 antrat, beendete er schließlich mit 44 Punkten ganz souverän auf Platz 13. Doch 2016/2017 wandert die Leistungskurve dramatisch bergab. Derzeit auf Platz 15 stehend, kämpfen die Pinneberger darum, auch im kommenden Jahr Oberliga anbieten zu können. Die Aussicht dafür bleibt trüb. Mit 19 Punkten ist es nur ein Punkt bis Platz 16 – einen direkten Abstiegsplatz. Der beruhigendere Platz 14 hingegen ist schon fünf Zähler weg. Umso bitterer, dass das letzte Spiel der Pinneberger vor zwei Wochen, als man beim direkten Konkurrenten um eben jenen Platz 14, Süderelbe, mit 1:6 unter die Räder kam. Einen dementsprechend wichtigen Status nimmt daher nun das Derby für den VfL ein, um den Abstand nach oben nicht komplett zu verlieren. „Sie werden kratzen, beißen, spucken und vielleicht etwas weniger Wert auf Fußball legen“, prognostiziert Aßmann und gibt gleichwohl seine Ansage an die Mannschaft raus: „Wenn wir das nicht annehmen, wird es unangenehm werden. Wir sollten mental auf ein ekliges Spiel auf einem schwer zu bespielenden Platz eingestellt sein“, sagt er überzeugt. Und besser is‘: die letzten drei Gastspiele in Bönnigstedt konnte der VfL allesamt für sich entscheiden (2:0, 2:1, 3:0), verlor von den letzten fünf Spielen gar nur eins (Saison 12/13) auf unserer Anlage.
Der Schlüssel zum Erfolg!
Die Mentalität wird in diesem Spiel über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Das weiß auch Aßmann: „Die letzten Spiele gegen Condor und Cordi dürfen überhaupt kein Maßstab sein für Sonntag“, erklärt er und begründet: „Das waren Spiele auf Kunstrasen. Da konnte man Fußball spielen und der Gegner wollte es auch. Davon ist nun nicht auszugehen und für unser Team wird es eine schöne Charakterprüfung.“ Mitnichten, Spiele in der Phase der Saison, wo der Gegner Punkte gegen den Abstieg braucht, sind für Teams, bei denen es gerade mehr als läuft, die gefährlichsten. „Unsere Serie spielt keine Rolle in den Köpfen. Höchstens insofern, dass sich die schöne Phase gerade in der Stimmung niederschlägt. Alle sind gut drauf, alle sind fleißig und alle wollen dieses Gefühl beibehalten.“ Das Thema Derby drückt der Co-Trainer dabei zur Seite: „Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere. Egal, wer da kommt, ich will Punkte. Und letztlich schließt sich hier irgendwo auch der Kreis: Wenn wir am Sonntag Punkte wollen, muss die Mentalität stimmen. Das wird die schwierigste Hürde. Denn letztlich wissen wir ganz genau, was es braucht, um erfolgreich zu sein. Nun müssen wir es nur noch mit der richtigen Einstellung auf den Platz kriegen.“
Aktuell bester Torschütze: Alexander Borck (7)
Fakten zum Duell SVR vs VfL
– Der VFL konnte nur zwei der letzten zehn Spiele gewinnen
– aus den drei Spielen 2017 gab es für den VfL einen Sieg (4:1 vs. Kosova), bei zwei Niederlagen
– auswärts hat Pinneberg 6 ihrer insgesamt 19 Punkte geholt (13:31 Tore)
– in den letzten fünf Auswärtsspielen gab es für den VfL nur drei Punkte (7:18 Tore)
– die letzte Niederlage des VfL in Rugenbergen datiert vom 29.09.2012, damals gewann der SVR 4:1
– in den vergangenen zehn Duellen gab ein kein 0:0, 34 Tore fielen
– Bilanz letzte zehn Spiele SVR vs. VfL aus Sicht der Heimmannschaft: 4 S / 2 U / 4 N (18:16 Tore)
– Rugenbergen holte aus den letzten neun Spielen 25 Punkte von 27 möglichen Punkten (23:7 Tore)
– In den letzten zehn Spielen konnte der SVR immer mindestens ein Tor erzielen
– Der SVR gewann seine letzten drei Heimspiele
SV Rugenbergen vs. VfL Pinnberg
Sonntag, 12.03.2017 – 14.00 Uhr
Players to watch!
Henrik Rühmann, Jan Melich und Patrick Ziller – kurzum: unsere Zentrale – sind derzeit in bestechender Form. „Die Balance zwischen jung und alt im Zentrum harmoniert super“, lobt der Co-Trainer. „Jan Melich führt das Team auf und neben dem Platz hervorragend. Patrick Ziller spielt nicht nur guten Fußball mit seiner überragenden Technik, sondern arbeitet auch enorm viel für das Team, das kannte man bisher so gar nicht“, schmunzelt Aßmann, holt dann aber zum Ritterschlag für Henrik Rühmann aus: „Er ist für mich aktuell der intelligenteste Spieler, den wir im Kader haben. Natürlich hilft Henni eben genau dieser Gegenpart aus alten, erfahrenen Männern um sich rum, aber welchen riesigen Leistungsschritt er in diesem Jahr gemacht hat, das finde ich fantastisch.“ Der 23-Jährige, der einst als Eigengewächs in den Ligakader kam, besticht auf dem Platz „durch seine Übersicht und die Kunst, richtige Entscheidungen zu treffen, wenn sie vonnöten sind.“ Als Sechser stopft Rühmann Räume, reißt Kilometer ab, findet eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive und hat sich auch zweikampftechnisch weiterentwickelt. „Kurz und knapp gesagt, machen die drei einen super Job und sind sehr wertvoll für uns“, so Aßmann.
Die Personaldecke!
Denfensiv-Büffel Niklas Stahlbock ist vergangenen Sonntag beim Auswärtssieg beim SC Condor (2:1) die Adduktore geplatzt – Saison-Aus! Zum Krankenlager gesellen sich dazu: Nick Hallbauer, Nick Brunckorst und Jan Düllberg. „Der Rest ist im Training oder in der Aufbauphase“, bilanziert Aßmann eine unter der Woche hohe Trainingsbeteiligung. „Die Jungs, die gerade hinten dran sind, drücken. Das sieht man im Training und tut allen gut“, so „Knuddi“. Dazu kommt mit Defender Kevin Beese wieder eine Alternative für die letzte Reihe in den Kader.
Zwote!
Die Winterpause tat dem Team von Trainer Rainer Judick gut, verlor die Mannschaft die letzten drei Spiele bevor die Weihnachtszeit ein tieferes Abrutschen verhinderte. Welch gute Auswirkung das Durchtmen hatte, zeigte sich dann vergangenes Wochenende, als unser Unterbau in die zweite Saisonhälfte der Bezirksliga West startete und sich daheim mit 4:1 gegen HEBC II durchsetzen konnte. Aktuell rangiert unsere Zwote mit 25 Punkten auf Platz 11 im Tableau, könnte mit einem Sieg am kommenden Samstag bei Hansa 11 aber bis auf zwei Punkte an den aktuellen Tabellen-Achten ranrücken. Anstoß ist 17 Uhr.
Der Spielplan der → Oberliga Hamburg
» Verpasse keine Vorschau und melde Dich zum Newsletter an!