Der SVR lädt die SV Halstenbek-Rellingen zum Derby am 32. Spieltag ein. Tabellen-12. gegen -16. klingt zwar nicht sonderlich brisant, aber für die Gäste geht’s fast schon um Alles. Trainer Ralf Palapies und Sven Worthmann ist das ziemlich schnuppe, geschenkt wird am Sonntag (14 Uhr) mal gar nichts! „Feuer unter’m Dach“, schreit die Vorschau!
Foto: Lars Mundt
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Wer kommt als Gegner?
Halstenbek-Rellingen. Die Nachbarn schauen auf eine ziemlich zwielichtige Saison: Zum einen wartet Ende Mai Eintracht Norderstedt im Pokalfinale, auf der anderen Seite ist in der Oberliga Hamburg Abstiegskampf pur angesagt. HR steht vor diesem für sie so wichtigen Derby auf Platz 16 der Tabelle und hat bis zum Oddset-Pokalfinale vier weitere Endspiele in der Liga vor der Brust. Die Chancen auf den Klassenerhalt – sie schwinden von Woche zu Woche. Mittlerweile haben sich acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer angehäuft und da macht es wenig Mut, dass aus den letzten fünf Spielen nur ein Punkt geholt wurde – viel zu wenig, um am Ende doch noch den ersten Abstieg seit 2010 zu verhindern. Da scheint es fast unerklärlich, dass im Cup mit Dassendorf und Altona zwei Top-Teams aus der OLHH ausgeschaltet wurden, in der Liga der Nachweis der Wettbewerbsfähigkeit hingegen oftmals auf der Strecke blieb. Die zwei Gesichter von den „Baumschülern“ sind unverkennbar und so geht’s nun nach Bönningstedt mit dem wenig aussichtsreichen Wissensstand, dass auswärts bisher nur sieben Punkte ergattert werden konnten. Im Schnitt kassierte der sonntägliche Gast dabei 2,53 Gegentore und zeigt klar auf, wo der Schuh drückt. Immerhin: Bei den letzten beiden Auftritten gab es zwei Siege gegen unseren SVR (2:6, 1:4). Das Hinspiel gewann Rugenbergen 2:1.
Die Bilanz der letzten zehn Spiele aus SVR-Sicht: 2 Siege, 3 Unentschieden, 5 Niederlagen (16:19 Tore)
Bester Torschütze: Tim Jeske (8)
Gratulation und gut is‘!
„Wir werden nichts ausprobieren“, sagte Trainer Ralf Palapies vor dem Nachholer am Dienstagabend gegen Buxtehude. Seine Forderung nach dem Abspulen der Dinge, die das Team könne – sie wurden umgesetzt. „Vor allem die erste Halbzeit lief wie aus einem Guss“, resümiert der Coach. Und das drastisch deutlich für den feststehenden Absteiger. Am Ende hieß es 6:2 gegen in allen Belangen unterlegene Gäste. „Mit dem Auftritt waren wir voll zufrieden, auch wenn in der zweiten Halbzeit nicht mehr alles funktionierte. Aber die Art und Weise und auch das Ergebnis haben letztlich gezeigt, was für ein Potenzial in uns schlummert. Da können wir gegen HR nun gerne weitermachen“, sagt der Trainer und schiebt lobende, als auch ansagende Worte zum Derbygegner: „HR hat im Pokal das erreicht, wovon jeder Hamburger Klub träumt – sie stehen im Finale. Dazu kann man ihnen nur gratulieren. Das machen wir allerdings nur vor dem Spiel. Wir werden sicher nicht 90 Minuten klatschend Spalier stehen, sondern wollen unserem Ziel „einstelliger Tabellenplatz“ mit einem Sieg ein Stück näher kommen. Wenn HR noch kleine Chancen auf den Klassenerhalt haben will, dann müssen sie gegen uns fighten bis zum Gehtnichtmehr. Wir werden keine Rücksicht auf die Situation des Gegners nehmen und wollen unser Ding durchdrücken.“
Worthmanns Worte!
Sven, vier Spiele stehen noch aus, der SVR steht auf Platz 12 – wo ordnest Du diese Spielzeit ein?
Auch wenn wir derzeit mit dem 12. Platz die schlechteste Platzierung der letzten Jahre haben, würde ich nicht sagen, dass es gleichzeitig auch die schlechteste Saisonleistung war. Wir haben viele Spiele unglücklich verloren und wurden oftmals auch nicht belohnt für gute Spiele. Auf der anderen Seite fehlte uns in manchen Momenten die letzte Entschlossenheit für einen positiveren Ausgang. Aber: Gewinnen wir die letzten Spiele, wären wir mit 52 Punkten sogar einen Punkt besser als im Vorjahr.
Welche Erkenntnisse ziehst Du aus dieser Spielzeit?
Sicherlich müssen wir Dinge ändern. Wir alle wissen um die fehlende Konstanz in diesem Jahr. Ich sehe aber auch, dass es Trainings gab, wo wir aufgrund von Verletzungen oder beruflichen Verpflichtungen knapp eine zweistellige Anzahl an Spielern zur Verfügung hatten. Das spiegelte sich dann auch in den Spielen wieder. Wir waren nicht eingespielt und es fehlte uns der Rhythmus. Für die kommende Saison müssen wieder alle eine Schippe Disziplin und vielleicht auch einen größeren Willen zu trainieren an den Tag legen.
Für Dich persönlich ist es Deine fünfte Saison beim SVR und gleichzeitig auch die erfolgreichste mit fünf Saisontoren. Stolz?
Es war mir tatsächlich gar nicht bewusst, dass ich bis jetzt noch nie so viele Tore geschossen habe. Als eher defensiver Spieler messe ich meine Leistungen aber auch nicht an Toren, sondern eher an meiner Gesamtleistung. Und die war größtenteils okay, denke ich.
Trainer Palapies meinte kürzlich, dass Du zum Führungsspieler gereift bist. Mit 23 Jahren …
Seit 2012, als ich hier angefangen habe, hat sich einiges verändert. Ich hatte unwahrscheinlich viel Ruhe und Vertrauen für meine Entwicklung. Das war sicher keine Selbstverständlichkeit, hilft einem jungen Spieler allerdings ungemein weiter, wofür ich dem Verein dankbar bin. Und vielleicht habe ich mich gerade deshalb auch in eine neue Position innerhalb des Teams geschoben. Während ich früher noch ruhig war, sehe und fühle ich mich nun als Spieler, der vorangehen muss und Anweisungen gibt. Alle Spieler kennen mich lange genug und wissen um meinen Ehrgeiz. Ich erwarte viel von meinem Team und wenn irgendwer da nicht mitzieht, bekommt er das auch zu hören. Gleichzeitig fordere ich von jedem auch Kritik mir gegenüber.
Am Wochenende ist HR zu Gast. Die stehen einerseits im Pokalfinale, anderseits kurz vor dem Abstieg. Wie geht man in so ein Spiel?
Persönlich tut mir die aktuelle Tabellensituation leid für den Verein, allerdings interessiert mich das auf dem Feld dann wenig. Unser selbst gesetztes Ziel vom 7. Platz ist zwar zurzeit unrealistisch, allerdings haben wir auch nur sechs Punkte Rückstand und jeder Sieg bringt uns vielleicht nochmal näher ran, sodass wir am Ende zufrieden in die Sommerpause gehen können und die Schwächephasen der Saison vergessen machen.
Rekorde, Rekorde, Rekorde!
Das ist schon etwas bizarr. Da spielen unsere Teufel die punktetechnisch schwächste Saison seit 2012, individuell jedoch purzeln Top-Leistungen ohne Ende. Gleich sechs Spieler jagen ihre persönlichen Bestmarken, einige haben sie schon geknackt. Mit Namen:
Patrick Hoppe: 9 Tore – Der Ex-HR’ler schoss nie mehr Tore in einer Oberliga-Saison.
Jan Melich: 6 Tore – Der Oldie schoss nie mehr Tore für den SVR in der Oberliga.
Dennis von Bastian: 7 Tore, 8 Assists – „Buddy“ schoss nie mehr Tore für den SVR, ist mit 15 Torbeteiligungen nah dran an seiner Bestmarke von 2011/2012 (16).
Sven Worthmann: 5 Tore – Persönliche Bestleistung.
Henrik Rühmann: 3 Tore – Persönliche Bestleistung eingestellt.
Raoul Bouveron: 5 Tore – hat in seinem ersten Oberliga-Jahr sofort den Durchbruch geschafft.
SV Rugenbergen vs. SV Halstenbek-Rellingen
Sonntag, 07.05.2017 – 14.00 Uhr
Achtung!
Bereits am Dienstag geht’s schon wieder an die Pille. Dann kommt Curslack-Neuengamme zu Besuch. Pünktlich zu 19 Uhr zischt die Wurst auf dem Grill, vorbeikommen ist erlaubt.
Zwote!
Gespielt wird zeitgleich mit unser Ligamannschaft, was automatisch heißt, dass unsere Zwote auswärts aufläuft. Und das beim Tabellenführer FK Nikola Tesla. Im Hinspiel gab es 0:3 auf die Haube, aber unser Unterbau geht mit reichlich Selbstvertrauen in das Spiel beim Ligakrösus. In den letzten beiden Spielen zappelte der Ball ZEHN Mal im gegnerischen Gehäuse, die Offensive hat also momentan richtig Torlaune. Nicht minder wichtig: vier Punkte gab es in diesen beiden Spielen, der SVR II rangiert somit sicher auf Platz 10 der Bezirksliga West. Die letzten drei Auswärtsspiele konnten unsere Jungs alle gewinnen (16:3 Tore) und vielleicht kann man dem Gastgeber in deren Aufstiegskampf ja noch ein bisschen in die Suppe spucken.
Der Spielplan der → Oberliga Hamburg
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