Drei Siege in Serie feierte unsere Elf zuletzt in der Oberliga Hamburg und findet sich zum 16. Spieltag auf Platz 13 der Tabelle wieder. Nun kommt am Samstag (14 Uhr) Aufsteiger Klub Kosova nach Bönningstedt. Gegen das auswärtsschwache Team aus Wilhelmsburg könnte mit einem Sieg wieder ein Sprung im Tableau gemacht werden. Die Vorschau.
Foto: Lars Mundt
Wer kommt als Gegner?
Die gute Stimmung an der Drattelnstraße, nachdem unter anderem der FC Türkiye und auch Dassendorf geschlagen wurden, verflog beim Aufsteiger durch zuletzt drei Niederlagen infolge. Somit ist der Klub Kosova bedrohlich nah an die Abstiegsränge gerutscht. Mit 14 Punkten rangiert das Team von Trainer Thorsten Beyer auf Platz 15 und dürfte bei der Anreise nach Bönningstedt ein flaues Gefühl im Bauch tragen. Denn vor allem auswärts klappt so gut wie gar nichts. Zwei Punkte (Curslack 0:0, HR 1:1) konnten die Kosovaren bisher einfahren und schossen dabei lediglich zwei Tore auf fremden Plätzen (2:18 Tore). Ein Grund ist sicherlich die Unerfahrenheit der Mannschaft. Auf dem Papier finden sich keine großen Stars der Oberliga-Szene wieder, was bei dem Liganeuling Probleme offenbart. Zu der schwächsten Offensive (13 Tore) der Liga gesellt sich die zweitschwächste Defensive, die Problemzonen sind somit schnell ausgemacht. „Statistiken interessieren mich nicht“, sagt indes SVR-Coach Ralf Palapies. „Sie haben Dassendorf geschlagen, das reicht mir.“
Wie stehen die Chancen?
Die Marschroute lautet ganz klar Heimsieg, wenngleich Trainer Palapies andere Tugenden in den Fokus stellt: „Ich verlange keine drei Punkte. Ich verlange Willen, Kampf und den Glauben, den wir zuletzt bei HR nach dem Rückstand an uns selbst hatten. Wie wir da gefightet und geackert haben, dass war imposant. Jeder wollte das Spiel drehen und wenn du dann soviel investierst, wirst du am Ende auch belohnt.“ Nach dem Gegner will sich der SVR nicht richten. Es ginge vielmehr darum, den eigenen Spielstempel aufzudrücken. „Die Mannschaft wird klare Anweisungen bekommen und Vollgas-Fußball spielen. Wir müssen zusehen, dass wir am Ende Punkte bekommen, egal wie.“ Ein kleiner zusätzlicher Anreiz ist auch gegeben: Betreuer Georg Mundt feiert am Wochenende seinen persönlichen Feiertag, ebenso wie Dennis von Bastian (wird 30 Jahre alt!). Am Abend soll eine größere Sitzung mit dem gesamten Team anstehen. „Sie sollten sich selbst einen schönen Abend bescheren und auf dem Platz den Grundstein für die Party legen. Wir sind mit den drei Siegen aus den letzten Spielen einverstanden, aber sicherlich noch nicht zufrieden. Jetzt muss es weitergehen.“ Und auch wenn den Coach die Statistiken wenig interessieren, dürften ein paar Fakten für den Fan von Interesse sein:
– Kosova konnte keines seiner sieben Auswärtsspiele gewinnen und schoss lediglich zwei Tore
– Von den letzten sieben Spielen konnten die Kosovaren lediglich eine Partie gewinnen
– Torverhältnis von Kosova in den letzten drei Spielen: 1:10
– Kosova hat bisher erst zweimal zu Null gespielt, zuletzt am 4. Spieltag (2:0 vs Türkiye)
– Rugenbergen holte neun Punkte aus den letzten drei Spielen (6:2 Tore)
– In den letzten vier Spielen konnte der SVR immer mindestens ein Tor erzielen
SV Rugenbergen vs. Klub Kosova
Samstag, 12.11.2016 – 14.00 Uhr
Was sagt der Trainer sonst so?
„Wir wollten vor der Saison einstimmig den nächsten Schritt nach oben machen und dann, nach 12 Spielen, erkennt man, dass es in die andere Richtung geht. Das ist ärgerlich, zeigt aber auch, dass eben nichts selbstverständlich ist im Fußball. Für Erfolg muss immer gearbeitet werden und diese Lehren haben alle gezogen.“
„Wir haben aus der Phase ohne Siege reichlich gelernt und wissen nun auch, dass wir als Team zusammen Krisen bewältigen können. Das ist eine schöne Erkenntnis aus dieser unschönen Zeit.“
„Das Umfeld hat in der jüngeren Vergangenheit mal wieder bewiesen, wie besonnen man durch solche Situationen gehen kann. Das war der entscheidende Impuls um ruhig arbeiten zu können und ich bin für dieses Verhalten wirklich dankbar. Am Ende sehen wir, dass es funktioniert, wenn man zusammensteht und einen kühlen Kopf bewahrt.“
Der Haase läuft wieder!
Das Aufatmen war bis nach Bönnigstedt zu hören, als Pascal Haase in der 69. Minute den Ausgleich im Derby bei HR erzielte. Nach acht Spielen ohne Torerfolg drückte unser Torgarant (71 Tore in 123 Spielen für den SVR) den Ball über die Linie und beendete seine anhaltende Durststrecke. Der Youngster ging mit der Flaute ziemlich cool um: „Der Druck war aushaltbar“, sagt er und gesteht: „Wenn andere die Tore schießen, ist das auch okay. Ich habe aber dennoch gemerkt, dass ich mehr tun musste und habe intensiv gearbeitet. Die Jungs gaben mir immer den Rückhalt und behielten letztlich recht, dass die Tore dann wieder von alleine kommen.“ Und wie gut es Stürmern tut eine negative Serie platzen zu lassen, zeigte „Haasi“ in der Nachspielzeit, als der 22-Jährige zum viel umjubelten 2:1 netzte. „Ich hoffe natürlich, dass es jetzt so weitergeht.“ Außerdem sagt der Haase:
„Ich fand nicht, dass wir einen Fehlstart hatten. Wir haben fünf Punkte aus den ersten drei Spielen gesammelt und ich glaube eher, dass dann dieser Moment kam, wo alle dachten „läuft schon“. Vor allem für mich war die Situation komisch, weil ich in den ersten drei Spielen nicht dabei war und als ich dann wieder zum Team gestoßen bin, haben wir kein Spiel mehr gewonnen. Das war neu für mich, aber letztlich lässt einen so etwas auch reifen.“
„Das BU-Spiel war der Wendepunkt. Da hatte man das Gefühl, dass jetzt jeder um die Situation weiß. Es war eine andere Einstellung zu erkennen und an diesem Tag spürte man, dass wirklich jeder das Spiel gewinnen wollte. Alle haben ab diesem Zeitpunkt realisiert, dass wir uns füreinander den Hintern aufreißen müssen.“
„Kosova wird eine schwierige Aufgabe. Sie haben in den letzten Wochen nicht unbedingt geglänzt und werden versuchen diesen Knoten gegen uns wieder platzen zu lassen. Wir gehen davon aus, dass sie sehr aggressiv auftreten werden. Aber auch für uns ist es ein 6-Punkte-Spiel. Bei uns weiß jeder, dass nichts von alleine geht. Wir haben die letzten drei Spiele gewonnen. Das waren alles sehr knappe Erfolge. Wir wollen den Abstand weiter vergrößern und wissen, dass wir immer noch mitten im Abstiegskampf stecken.“
Zwote!
Am Sonntag empfängt unsere Talentschmiede mit dem TSV Sparrieshoop den Vorletzten der Bezirksliga West. Die Gäste konnten von den letzten neun Spielen nur eins gewinnen und stehen mit neun Punkten im Keller. Auch die SVR-Zwote wartet seit drei Spielen auf Punkte, hatte mit Kummerfeld, Nikola Tesla und TBS Pinneberg jedoch drei Top-Teams gegen sich. Anstoß ist 14 Uhr.
Im Achtelfinale des Oddset-Pokals treffen wir am 09.12. – 11.12. (ggf. auch 16.12.-18.12.) auswärts auf TuS Osdorf.
Der Spielplan der → Oberliga Hamburg
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