Seit Anfang Juli ist Michael Fischer nun Chefcoach unserer 1. Herren. Fischi erzähl uns wie er sich in Bönningstedt fühlt, worauf es diese Saison ankommen wird und einiges mehr…
Fischi, du hast dir zur Zeit beim VfL hitzige Duelle gegen unseren SV Rugenbergen geliefert. Nun trägst du rot-schwarz. Gut angekommen in Bönningstedt?
Ja, sehr gut! Danke.
Wie zufrieden bist du bisher mit den Trainingseinheiten & dem Umfeld?
Ich habe beim SVR das Umfeld vorgefunden, was ich ja schon aus meiner VfL Zeit kannte. Breit aufgestellt, sehr umtriebig, familiär, kompetent und jeder Zeit für den Club da. Alle Offiziellen und mein Trainerstab sind ganz dicht an der Mannschaft dran und es hat sich sehr schnell eine neue homogene Einheit gebildet. Die Mannschaft ist klasse, die Neuzugänge sind sofort super im Team aufgenommen und integriert worden, der Zusammenhalt ist zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison mit ihren Corona-Widrigkeiten jetzt schon sehr beeindruckend. Alle ziehen sehr gut mit, es gibt wenige Fehlzeiten und die Jungs haben Spaß am „Miteinander“.
Worauf wird es in der Vorbereitung in diesem schwierigen Jahr ankommen, um einen guten Saison-Start hinzulegen?
In erster Linie hoffe ich einmal, dass alle meine Spieler von schweren Verletzungen verschont bleiben und das Verletzungs-Drama der letzten Serie ein Ende hat, so dass wir mit möglichst großer Schlagzahl in die Serie starten können. Da wir, wie die meisten anderen Vereine auch, bislang nur in Kleingruppen trainieren durften und keinerlei Testspiele erlaubt waren, ist es natürlich schwierig, dass sich die Mannschaft einspielt, die Neuzugänge „fußballerisch“ ins Team zu integrieren, Systeme auszuprobieren und Dinge aufeinander abzustimmen. Wir gehen somit mit einem Kaltstart ins Pokal-Viertelfinale gegen die SV Halstenbek-Rellingen. Ins Halbfinale einzuziehen wäre dann für die Köpfe der Jungs schon mal sehr wichtig, danach werden die Spiele hoffentlich irgendwann wieder anlaufen und die Mannschaft wird sich weiter einspielen können. Im Moment ist es einfach so… „Zusammenhalt ersetzt Einspielzeit“.
Welche Ziele steckst du dir und der Mannschaft für diese Saison?
Wir wollen natürlich versuchen, ins „letztjährige“ Pokalfinale einzuziehen. Wenn man schon mal im Viertelfinale steht, möchte man auch mehr, als nur die Runde der letzten Acht. Und diesen Pokalerfolg auch in der anstehenden Saison zu wiederholen wäre toll. Ziel für die Punktspielserie ist in erster Linie der Klassenerhalt, denn es wird die Serie deutlich mehr Absteiger geben als normal. Wir wollen uns aber möglichst aus gefährdeten Tabellenregionen heraushalten und schielen in die obere Tabellenhälfte. Des Weiteren wollen wir versuchen, die jungen Spieler weiter zu stabilisieren, eigene Talente aus der Zweiten und der letztjährigen A-Jugend, der neuen Dritten, an die Ligamannschaft heranzuführen und hoffen, dass der eine oder andere Spieler den Sprung nach oben schafft. Ich persönlich habe als Trainer die Hallenkreismeisterschaften sechsmal gewonnen und würde im Januar 2021 mit Rugenbergen dies gerne zum siebten Mal schaffen, aber das wäre nur eine von mehreren möglichen Kirschen auf einer hoffentlich tollen Saison-Torte.
Worauf können sich die Bönningstedter besonders freuen, wenn du dann bald an der Seitenlinie stehst?
Alarm… ich liebe und lebe Fußball. Ich möchte, dass jeder Zuschauer nach Hause geht und sagt, „es bringt Spaß dieser Mannschaft zuzuschauen, da komme ich gerne wieder nach Bönningstedt“. Ich habe eine Einstellung und Philosophie und ich möchte, dass meine Jungs die Spiele genauso „leben“ wie ich, egal ob man gewinnt oder verliert, dann kommt der Erfolg von ganz allein. Fußball ist wie Zirkus und wer in den Zirkus geht, der möchte unterhalten werden.
Was tut Michael Fischer, wenn kein Fußball ansteht?
Arbeiten, essen, schlafen, Familie, Freunde und mal entspannen, wenn möglich. Die fußballfreie Zeit „dank Corona“ war schon sehr zäh und ungewöhnlich, aber deshalb blieb mehr Zeit für andere Dinge, die ansonsten wegen Fußball häufig zu kurz kommen.